Wagemut

Liegt es an meiner déformation mentale, dass dieses schöne Wort beinahe nach Harakiri klingt? Vielleicht ist es aber, wenn ich will, auch wieder so eine »Halb voll«-Frage, bei der sich Übung auf lange Sicht auszahlt.

Jedenfalls hat mich ZEIT ein weiteres Mal mit einem Fundstück begeistert und zum Nachdenken gebracht:

»Nicht weil es so schwer ist, wagen wir es nicht, weil wir es nicht wagen, ist es so schwer.«

Seneca, nach DIE ZEIT No. 51 vom 7. Dezember 2020

Wer kennt das nicht? Was wir fürchten, vor uns herschieben und zu lange in unserer Vorstellung hin und her wenden, in allen möglichen Varianten durchspielen, das bekommt gerade durch dieses unser gedankliches Tun die Ausmaße einer Herkulesaufgabe – und bisweilen scheitern wir dann an buchstäblich phantastischer Bedeutsamkeit oder gehen ihr aus dem Weg, in die Vermeidung.

»Manchmal hilft nur machen«, hat mir mal jemand in der Selbsthilfegruppe gesagt (und von den »alten Hasen und Häsinnen« zustimmendes Nicken eigeheimst).

Also, wag mal was, Dachs!