Zu gut

Ist dem Esel zu wohl

Kann es jemandem zu gut gehen? – Der Volksmund sagt (oft Martin Luther zugeschrieben): »Ist dem Esel zu wohl, geht er aufs Eis tanzen.« Gemeinhin wird damit verbunden, dass großes Wohlbefinden Leichtsinn und damit Risiko nach sich zieht, verwandt ist dann »Hochmut kommt vor dem Fall«.

Ich höre bei dem »Zu gut« unmittelbar das latent drohende »Dir gehts wohl zu gut?!« (da ist die Hand des Sprechers buchstäblich schon in der Luft). Puh, da scheint ein gewalttätiges Generationenverhältnis drinzustecken.

Wäre es nicht viel schöner, wenn jeder für sich selbst sorgen könnte, dass es ihr oder ihm zu gut geht? Ich hab‘ da nen Textvorschlag zur Inspiration (ja, ich bin damit musikalisch sozialisiert):

Du weißt, ich weiß, Du lebst Dein Leben nur einmal nur einmal nur einmal
Es ist egal, was andre sagen – hey, Du hast die Wahl
Du bist der Star in Deinem Film, Deine Geschichte ist wahr
Der Film heißt Leben und in Deinem Leben bist Du der Star
Du drehst den Film Dein Leben lang und schaust ihn nur einmal an
Du bist der Hauptdarsteller, Regisseur, der Kameramann
Und Du bist ganz nah bei Dir und Du machst, was Dir gefällt
Ich schätze mal Du bist wie wir zu geil für diese Welt!

Die Fantastischen Vier: Zu geil für diese Welt (aus: Die 4. Dimension, 1993)

Bild von Mario Hagen auf Pixabay