In puncto Aufgeklärtheit hat sich unsere Gesllschaft zum Glück stetig weiterentwickelt. Wir haben insbesondere in Mitteleuropa ein Maß an Liberalität und Offenheit erreicht, das zwar nicht selbstverständlich oder unangefochten ist (man denke an chauvinistischen Populismus etc.), vor wenigen Jahrzehnten aber so noch nicht vorstellbar gewesen ist.
Die Akzeptanz psychischer Erkrankungen scheint da noch hinterherzuhinken – zumindest wenn sie nicht als gesellschaftlich anschlussfähig gedeutet werden können: Ein Workaholic zu sein und an einem Burn-out zu leiden, verschafft einem deutlich eher spätkapitalistische Street Credibility als eine Depression.
Stigma oder Stigmatisierungserwartung? – Spätestens wenn Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht oder nur stark eingeschränkt am Erwerbsleben teilnehmen können, nehmen zwischenmenschliche Kontakte ab, verstärkt noch durch die damit verbundene finanzielle Enge. Was zumindest grundlegend hilft, sind soziale Räume wie etwa das Café Lü vom Kieler Fenster, Arbeitsmöglichkeiten im Werkforum oder bei der Brücke SH.
Vgl. a. Utopie.