Was eigentlich ist großartiges, zeitloses Songwriting? – Das allgemein Menschliche fühlbar zu machen. Ein Künstler, der dies in wenigen Worten, mit empathischer Lakonie beherrscht, ist Bruce Springsteen. Für mich ist sein Talent, unser aller Sehnsüchte in bewegende Geschichten zu fassen, maßgeblich nachhörbar in den legendären Live-Aufnahmen mit der E-Street-Band aus den Jahren 1975 bis 1985.… Thunder Road weiterlesen
Artikel
Trauer
Psychische Erkrankungen gehen nicht selten mit Verlusten einher – etwa dem Verlust des Arbeitsplatzes, bisweilen einer Partnerschaft oder schlicht der »Normalität« des bisherigen Lebens ohne eine Diagnose. Verluste lösen T. aus, sie ist Teil des emotionalen Prozesses zur Bewältigung von Verlusten (wenn auch nicht exklusiv, Verluste können ja auch bspw. Wut hervorrufen). Dabei sind die… Trauer weiterlesen
Trost
Der Mensch benötigt Zuspruch – emotionale Unterstützung und Bestärkung, ohne sie fühlen wir uns oft einsam und leer. Ich glaube, die meisten Menschen regeln dieses Bedürfnis überwiegend unbewusst: Ein vertrauensvoller Plausch, die kleine Umarmung der Partnerin oder des Partners zwischendurch und die Stunde vor dem Zubettgehen, in der das Hobby Raum erhält, füllen das Reservoir… Trost weiterlesen
unverhandelbar
Ich gehe seit Anfang 2019 in eine Selbsthilfegruppe des Kieler Fenster; für die Menschen, denen ich dort begegne, bin ich sehr dankbar, nicht nur, weil ich viel von ihnen gelernt habe. Zuallererst, den wöchentlichen Gruppentreff u. zu machen. Das hatte es in meinem Leben lange nicht gegeben, zumindest nicht bei etwas, das nur für mich… unverhandelbar weiterlesen
Utopie
»Kein Ort. Nirgends«, wie Christa Wolf das schöne Wort in den Titel einer Erzählung übersetzt hat, soll hier im ABC natürlich ein Depressionsgedankenspiel sein: Wäre es nicht wundervoll, wenn alle Menschen sich ohne Vorurteile begegneten? Zum Beispiel ohne die Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Und noch großartiger wäre es, wenn obendrein Menschen mit gleich… Utopie weiterlesen
verdienen
Das Gefühl, etwas nicht verdient zu haben (eine Aufmerksamkeit, Hilfe, Liebe, Glück), ist nach meiner Erfahrung häufiger Begleiter depressiver Episoden; ich kenne die Varianten »das bin ich nicht wert« und »das kann ich nicht wieder gutmachen« im Sinne von ausgleichen oder zurückggeben. Im schematherapeutischen Buch Sein Leben neu erfinden von Jeffrey E. Young und Janet… verdienen weiterlesen
Vergangenheit
Kann ich nicht ändern, will ich zu akzeptieren lernen (vgl. Akzeptanz).
Vergleich
Dem Herdentier Mensch ist das vergleichende Austarieren in der Gruppe in die evolutionäre Wiege gelegt. Menschen mit psychischen Erkrankungen kennen das Sich-Vergleichen wohl vielfach als negative Erfahrung (Stichwort: innerer Kritiker – »mein Kollege ist viel erfolgreicher als ich«, »meine beste Freundin ist sooo sportlich«). Dabei kann ein Vergleich nicht nur ›runterziehen‹, sondern auch entlasten: Vielen… Vergleich weiterlesen
Vorwärtsverteidigung
Wagemut
Liegt es an meiner déformation mentale, dass dieses schöne Wort beinahe nach Harakiri klingt? Vielleicht ist es aber, wenn ich will, auch wieder so eine »Halb voll«-Frage, bei der sich Übung auf lange Sicht auszahlt. Jedenfalls hat mich ZEIT ein weiteres Mal mit einem Fundstück begeistert und zum Nachdenken gebracht: »Nicht weil es so schwer… Wagemut weiterlesen