Hoffen

Jede Depression ist wohl anders. Meine war nie eine »Ich komm nicht aus dem Bett«-Depression, auch wenn ich nicht behaupten kann, mich morgens je richtig gut gefühlt zu haben.

Mein Style in Depressionsdingen war immer mehr eine »ich mache immer weiter, aus Pflicht und damit ich nicht zu sehr nachdenken muss«-artige Sache. Gepaart mit dem Perfektionismus eines scharfen inneren Kritikers und der negativen Erwartung, dass die Dinge bestimmt ohnehin schiefgehen würden, ist das Ergebnis eine grundlegende Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit gewesen, über die ich immer nur mit dem Aufwand großer emotionaler Energie hinweg ins Handeln kommen konnte.

Jetzt gewöhne ich mich an den Gedanken und das damit zusammenhängende Gefühl, dass ich Hoffnung haben darf.