Mein Sohn ist 13 und ein ziemlich großartiger Kerl. Als ich kürzlich in die Tagesklinik des Kieler Fenster ging, hat er sich bereit erklärt, an einem therapeutischen Familiengespräch teilzunehmen – vor allem, damit seine Sichtweise und Bedürfnisse als Angehöriger eines Depressionskranken einmal in den Vordergrund treten können.
Zu den konkreten Wünschen, die er dort geäußert hat, gehörte folgendes: »Ich möchte noch mehr über Depression wissen, damit ich das auch meinen Freunden erklären kann.« Großes Kino, dachte ich gleich, von dieser offenen Wahrhaftigkeit kann ich mir ne Scheibe abschneiden.
Wenige Tage darauf haben wir uns Zeit dafür genommen und daraus ist ein Poster geworden, dass die wichtigsten Aspekte von Depressionen zusammenfasst: Was sind Ursachen, Eigenschaften und Folgen einer Depression?
Jede Depression ist anders, habe ich ihm erzählt, mein schwarzer Hund hat einen anderen Charakter als andere. Trotzdem gibt es einige »übliche Verdächtige« unter den Symptomen, etwa eine gedrückte Stimmung, Freud- und Hoffnungslosigkeit, ein geringes Selbstwertgefühl und Schlafstörungen.
Schließlich haben wir auch darüber gesprochen, was Betroffene tun können: sich unbedingt Hilfe holen (ärztlich, therapeutisch, Selbsthilfegruppe …), die Erkrankung akzeptieren und offen damit umgehen. Und lernen, wie Selbstfürsorge den schwarzen Hund befriedet – in Form von Achtsamkeit, Bewegung, frischer Luft und anderen genussvollen und schönen Dingen!
Bild von Chiemsee2016 auf Pixabay