Bedürfnisse

Vielen Menschen mit psychischen Erkrankungen ist gemeinsam, dass sie mit zunehmender Dauer und Belastung ihre Bedürfnisse aus dem Blick verlieren oder nicht mehr aktiv vertreten können. Bei mir hängt dies oft mit Zwischenmenschlichem zusammen, denn mich mit meinen Bedürfnissen dem Gegenüber zuzumuten (wie eine frühere Therapeutin stets formuliert hat), empfinde ich intuitiv als Zumutung – also letztlich mich selbst.

Ich lerne, die Aussage zu akzeptieren, »meine Bedürfnisse sind grundsätzlich genauso legitim wie die meiner Mitmenschen«. Ein nicht einfaches, aber wichtiges Lernumfeld war ein Klinikaufenthalt: Ich übte nein zu sagen, wenn ich nicht Karten spielen oder auf einen Spaziergang begleiten wollte, musste zur Sprache bringen, wenn der Zimmergenosse sich im Bad zu sehr ausbreitete.

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